Bosnien und Herzegowina – UNESCO-Welterbestätten

Die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, hat in Bosnien und Herzegowina mehrere Stätten als Weltkulturerbe anerkannt. Diese Orte erzählen die faszinierende Geschichte dieses Landes und bezeugen die beeindruckende Natur, die die Landschaft geprägt hat.

Übersicht der UNESCO-Welterbestätten

Alter Brückenbereich der Altstadt von Mostar

Das historische Stadtviertel von Mostar, dessen Entstehung auf das 15. und 16. Jahrhundert als osmanische Grenzstadt und die österreichisch-ungarische Periode im 19. und 20. Jahrhundert zurückgeht, bietet einen einzigartigen Einblick in die kulturelle Vielfalt der Region. Es ist bekannt für seine alten türkischen Häuser und die Alte Brücke, Stari Most, die ihm seinen Namen gab. Während des Konflikts der 1990er Jahre wurden jedoch die meisten historischen Gebäude und die Alte Brücke, ein Meisterwerk des berühmten Architekten Mimar Sinan, zerstört. Die Alte Brücke wurde 2004 wieder aufgebaut, und viele Gebäude in der Altstadt wurden mit Hilfe eines von der UNESCO eingerichteten internationalen wissenschaftlichen Komitees restauriert oder neu errichtet.

Das Gebiet der Alten Brücke zeichnet sich durch seine vielfältige architektonische Geschichte aus, die vor-osmanische, östliche osmanische, mediterrane und westeuropäische Elemente vereint. Diese Wiedergeburt der Alten Brücke und der Altstadt von Mostar symbolisiert Versöhnung, internationale Zusammenarbeit und das friedliche Miteinander verschiedener kultureller, ethnischer und religiöser Gemeinschaften. Dieses historische Stadtviertel steht für kulturelle Kontinuität und Toleranz, da hier über Jahrhunderte hinweg Moscheen, Kirchen und Synagogen Seite an Seite existierten.

Die Zerstörungen im Konflikt der 1990er Jahre haben zwar einen Großteil des kulturellen Erbes vernichtet, aber die Wiederherstellung der Alten Brücke und der Altstadt von Mostar durch die UNESCO und internationale Zusammenarbeit hebt die Bedeutung dieses Ortes als Symbol für den Frieden und die kulturelle Vielfalt hervor. (Quelle: UNESCO)

Weltkulturerbe seit 2005

UNESCO

Alte und urzeitliche Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas

Die „Alten und Urwälder der Buchen in den Karpaten und anderen Regionen Europas“ sind ein transnationales Weltkulturerbe mit 93 Komponenten in 18 Ländern. Diese Wälder repräsentieren ein herausragendes Beispiel für weitgehend ungestörte, komplexe gemäßigte Wälder, in denen die Europäische Buche über Jahrtausende hinweg expandiert ist. Die Buche hat sich von Zufluchtsgebieten in verschiedenen Teilen Europas ausgebreitet und dabei verschiedene Umweltbedingungen toleriert. Diese Wälder beherbergen nicht nur eine Vielzahl von Pflanzengemeinschaften und Ökoprozessen, sondern sind auch von unschätzbarem Wert für die Erforschung der Geschichte und Evolution der Buchen-Gattung. Die Ausdehnung der Buche über den Kontinent ist ein Zeugnis ihrer genetischen Anpassungsfähigkeit und dauert bis heute an. (Quelle: UNESCO)

Weltnaturerbe seit 2007

UNESCO

Mehmed-Paša-Sokolović-Brücke in Višegrad

Die Mehmed Paša Sokolović-Brücke von Višegrad in Bosnien und Herzegowina ist ein historisches Meisterwerk osmanischer Architektur und Ingenieurskunst. Sie wurde am Ende des 16. Jahrhunderts vom Hofarchitekten Mimar Koca Sinan im Auftrag des Großwesirs Mehmed Paša Sokolović erbaut. Die Brücke zeichnet sich durch ihre elf steinernen Bögen mit Spannweiten von 11 m bis 15 m aus und ist 179,5 m lang. Sie gilt als repräsentatives Werk von Sinan, einem der herausragenden Architekten und Ingenieure des Osmanischen Reiches, der in der Zeit der italienischen Renaissance tätig war. Die Brücke ist ein Symbol der Toleranz und des Zusammenlebens von Muslimen, Christen und Juden. Trotz Zerstörung und Wiederaufbau im Laufe der Geschichte bewahrt sie ihre kulturelle Bedeutung und historische Authentizität. Als ein Zeugnis der osmanischen Architektur in ihrer Blütezeit und als Symbol für den kulturellen Austausch zwischen verschiedenen Zivilisationen erfüllt die Brücke die Kriterien für die Anerkennung als Weltkulturerbe. Die Erhaltung der Brücke bleibt angesichts ihrer fragilen Fundamente und der Auswirkungen von Wasserkraftanlagen auf den Fluss weiterhin von Bedeutung. (Quelle: UNESCO)

Weltkulturerbe seit 2007

UNESCO

Mittelalterliche Grabsteinfriedhöfe von Stećci

Das Welterbe „Stećci – Mittelalterliche Grabsteine in Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro und Serbien“ umfasst 28 Standorte in verschiedenen Ländern und beinhaltet insgesamt etwa 4.000 mittelalterliche Grabsteine, sogenannte Stećci. Diese Stećci stammen aus dem Zeitraum zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert und sind in Friedhöfen in Reihen angeordnet. Sie sind größtenteils aus Kalkstein gefertigt und weisen vielfältige dekorative Motive und Inschriften auf, die sowohl ikonografische Kontinuitäten im mittelalterlichen Europa als auch lokale Traditionen widerspiegeln. Das Serienobjekt zeugt von der spirituellen, künstlerischen und historischen Bedeutung der mittelalterlichen Kulturen in Südosteuropa und ist aufgrund seiner interkonfessionellen Nutzung für Bestattungen durch orthodoxe, katholische und bosnische christliche Gemeinschaften von herausragender Bedeutung. Die Stećci sind außergewöhnlich aufgrund der großen Anzahl (über 70.000 an über 3.300 Standorten), der Vielfalt der Formen und Motive sowie der kulturellen und historischen Werte, die sie repräsentieren. Dieses Serienobjekt ist ein bedeutendes Zeugnis des mittelalterlichen europäischen Erbes und der sepulkralen Kunst und erfüllt die Kriterien  für die Anerkennung als UNESCO-Welterbe. (Quelle: UNESCO)

Weltkulturerbe seit 2016

UNESCO

Linkhinweise und Quellen

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